Hallo!

Seit meinem letzten Beitrag zur Serie „Spuren der Zivilisation“ sind einige Tage ins Land gezogen – in der Zwischenzeit habe ich aber wieder einige skurille Aufnahmen sammeln können, welche ich euch heute zeigen möchte. Die Fotos sind ein bunter Mix von verschiedenen Wanderungen, wo ich die ein oder andere „Überraschung“ in der Wildnis entdecken konnte 🙂

 

Schuhe

Die Aufnahme stammt von meiner Ötschergräben-Wanderung im Mai. Die Schuhe hingen herrenlos beim Schleierfall an einem Baum.

Irgendwer ist dann wohl den ganzen Weg barfuß zurück gelaufen 😉

Brücke

Das Foto zeigt eine alte, wegen Einsturzgefahr gesperrte Betonbrücke am Erlaufstausee. Ich habe dieses Foto für meine „Spuren der Zivilisation“-Serie ausgewählt, weil die Brücke sich richtig durch das Landschaftsbild „schneidet“.

Der desolate Zustand trägt sein übriges dazu bei, dass sich das Foto einen Platz hier verdient hat. Mir gefällt das Foto übrigens ausserordentlich gut – die Brücke an sich ist jedoch ein Schandfleck 😉

Ysperklamm – Maßband

Dieses Unterwasser-Foto entstand bei meiner Wanderung Ende Mai in der Ysperklamm. Nichtsahnend fotografierte ich die Unterwasserlandschaft dieser beeindruckenden Klamm (eine eigene Fotoserie dazu ist in Planung), als ich dann eher zufällig das Maßband bei der Bildkontrolle entdeckte.

Da die Stege der Klamm teilweise erneuert wurden dürfte das wohl ein Überbleibsel der getanen Arbeit sein.

Für mich ein absoluter Glückstreffer, da zum einen die Unterwasserfotografie an sich schon sehr eingeschränkt ist (aufgrund der Trübheit des Wassers) und zum anderen man einmal das Glück haben muss in einer starken Strömung, zum richtigen Zeitpunkt und Ort, so ein interessantes Motiv zu entdecken.

Schlange

Mein letztes Foto ist „ganz frisch“ und entstand diesen Samstag im Helenental. Eigentlich viel mir zuerst nur der riesige Plastiksack auf – erst bei näherer Betrachtung sah ich eine ca. handtellergroße Schlange darauf sitzen.

So gesehen hat der weggeworfene Müll durchaus einen Nutzen für die Tierwelt – denn das aufgeheizte Plastik dürfte die Schlange genutzt haben um sich zu wärmen.

Von der Schlangenart her dürfte es sich entweder um eine Würfelnatter oder eine Glattnatter handeln (Schlangenexperten vor! Ich rate nur!)

Da beide Arten stark gefährdet sind und streng unter Naturschutz stehen, habe ich sicherheitshalber auf Geo-Koordinaten verzichtet.

Für mich ist dieses Foto ein guter Beweis, dass nicht alles Weggeworfene des Menschen grundsätzlich nur Schaden an der Natur anrichtet – in diesem konkreten Fall dürfte es einer seltenen Schlangenart durchaus helfen.

Nichts desto trotz gehören Plastikabfälle nicht in den Wald – auch wenn die Natur „das Beste daraus macht“, bedeutet es nicht, dass es gut ist seinen Müll einfach wegzuwerfen.

 

Ich hoffe euch gefallen meine neuen „Entdeckungen“ – welches Foto hat euch am meisten zugesagt? 🙂

6 Kommentare
  1. Werner
    Werner sagte:

    Hallo Michael,

    wieder sehr schöne Bilder. Auf deinem Foto wirkt aber auch der „Schandfleck“ – die Brücke – sehr schön. Wie schon gesagt: Eine tolle Serie!

    Lg,
    Werner

  2. Janine
    Janine sagte:

    Hallo Michael,

    was man nicht alles so in der Natur finden kann! Ich bin überrascht…nicht. 😉 Gibt leider viel zu viel Müll den die Leute da immer lassen und du hast völlig recht wenn du meinst, dass es da nicht hingehört. Sammelst du sowas auch ein und entsorgst du das, wenn dir das auffällt?

    Ich muss sagen, ich finde das Bild mit der Brücke auch am schönsten. Und als einen Schandfleck würde ich sie nicht bezeichnen. Was wäre das Bild nur ohne sie? 🙂

    Und was mir bei dem Maßband erst bei näherer Betrachtung aufgefallen ist, ist die Länge die es wohl mal gehabt haben musste!
    Irre Zahlen.

    Ich danke dir auch ganz herzlich für die Aufnahme in deine Blogroll. 🙂

    Liebe Grüße
    Janine

  3. Michael
    Michael sagte:

    Hi!

    @Werner: Danke – aus fotografischer Sicht ist die Brücke toll und bildet einen wunderbaren Kontrast zur Natur…. aber wie gesagt: eigentlich ists ein Beton-Relikt, das schäbig und einsturzgefährdet ist…. ist wie bei alten, verfallenen Industrieanlagen – schön zum fotografieren, aber vor der Haustür will man sie auch nicht haben 😉

    @Janine: Also sofern es sich mitnehmen lässt, nehm ich das Zeug mit… also zB weggeworfene Plastikflaschen… die Brücke hab ich aber dort stehen lassen, die hat nicht in meinen Rucksack gepasst 😉

    Realistisch betrachtet muss man aber dazu sagen, dass das meiste Zeug nicht mitnehmbar ist… es ist ja nicht so, dass da irgendwo in unmittelbarer Nähe eine Tonne steht oder man das Zeug entsorgen kann… die Schuhe zB hätte ich etwa 3,5 Stunden lang mitschleppen müssen bis zum nächsten Mülleimer… Also zusätzliches Gewicht, zusätzlicher „Dreck“ (das Zeug versaut dir ja den Rucksack) und …. der Geruch!…

    Ähnlich bei der Bierdose in einem meiner Beiträge – rostig, nass, verfaulte Blätter, usw…

    Ich handhabe das immer so: alles was in meinen Müllbehälter irgendwie mitnehmbar ist, kommt mit…. aber für alles andere bin ich zu wenig Idealist (in Umwelt-Fragen) und viel zu sehr Realist (beim nächsten Baum hängt ja schon der nächste Dreck)… und vor manchen Sachen grausts mir schlichtweg (zB Windeln, Kondome, Binden, usw… unglaublich was da teilweise rumliegt im Wald)

    Aber ich muss gleich vorweg nehmen: im Normalfall ist die Natur erstaunlich sauber und rein… das zeigen ja auch die großen Abstände zwischen den Teilen dieser Serie… wenn ich an jeder Ecke „Zivilisationsspuren“ finden würd, wäre die Frequenz deutlich gesteigert.

    Aber ein paar Unvebesserliche gibts immer… was mich immer am meisten erstaunt (wie dumm müssen solche Leute sein): Die volle 2L-Eistee-Flasche wird mitgeschleppt zum Gipfel… aber die leere, federleichte Plastikflasche wird dann vor Ort weg geschmissen…. obwohl man die schön zusammenlegen kann und sie KEIN Gewicht mehr hat…

    Warum DA jemand den Drang hat sich davon unbedingt und sofort nach entleeren des Inhalts zu trennen – keine Ahnung…

    lg Michael

  4. Jörg S.
    Jörg S. sagte:

    Moin moin,
    Schöne Serie, tolle Bilder, mein Favorit ist das Brücken Foto.
    Was mich wirklich erstaunt ist die Sache mit den Schuhen, auch bei uns findet man immer wieder mal Schuhe an Bäumen oder am Strassenrand, gehen die dann Barfuß weiter oder haben die Ersatz Schuhe im Rucksack? Würde mich wirklich interessieren. 🙂

    Gruss, Jörg

  5. Paleica
    Paleica sagte:

    whoa, das foto von der brücke ist ja genial!! *.*

    aber das mit den schuhen ist so eine sache. in wien gibts ja auch zT schuhe, die auf den leitungen hängen. angeblich ist das ein zeichen, dass es da drogen zu kaufen gibt!?

  6. Michael
    Michael sagte:

    hmm… also Drogenverkäufer hab ich keine dort angetroffen *g*

    Aber das wär mal was – da bist mitn im Gebirge und plötzlich rennt da ein schnorrender Kiffer vorbei mitm Satz „Host an Öuro oda an Tschick?“ 😀

    Die Gegend ist übrigens bekannt für ihre Bergkräuter und Pilzvorkommen… unter diesem Aspekt mit den Schuhen erscheint das jetzt alles in einem neuen Licht 😉

    @Jörg: Suchs dir aus 😉

    http://www.bz-berlin.de/bezirk/prenzlauerberg/warum-haengen-hier-schuhe-im-baum-article1143640.html
    http://www.kleinezeitung.at/kaernten/klagenfurt/klagenfurt/3123527/klagenfurter-werfen-schuhe-baum.story

    Drogenumschlagsplatz, Street Art, alter Brauch, Wunsch frei, Aberglaube… evtl. Leute, die den Film Wag the Dog gesehen haben… es gibt viele Möglichkeiten *g*

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