26|DREIZEHN – Gegensätze
Die Zeit vergeht – wieder einmal ist Abgabetermin für das Projekt 2613 und dieses Mal war als Thema „Gegensätze“ vorgegeben.
Auch dieses Mal hatte ich so meine Probleme die Fotoaufgabe umzusetzen. Zwar war ein relativ aufwändiges Unterwasser-Experiment angesetzt, das Ergebnis war jedoch weniger spektakulär als der ganze Versuchsaufbau.
Das Experiment
Auf die Idee des Experiments brachte mich das Lied „Feuer und Wasser“ von Rammstein und zwar an der Stelle, wo gesungen wird:
Feuer und Wasser kommt nicht zusammen,
kann man nicht binden, sind nicht verwandt
In Funken versunken steh ich in Flammen
und bin im Wasser verbrannt,
im Wasser verbrannt(C) Rammstein
Die Idee: Feuer unter Wasser verbrennen lassen! Schnell wurde an der Umsetzung getüftelt und dann gings auch schon ans Eingemachte:
Erster Schritt: Die Canon D10 wurde auf einen Gorillapod geschnallt und in der Badewanne versenkt.
Problem: Kamera und Stativ haben Auftrieb und schwimmen auf der Oberfläche – also muss eine Lösung her: Dem Gorillapod wurde – kein Scherz – eine Unterhose angezogen (an allen 3 Beinen) und in der Mitte dann ein Stein gelegt – und siehe da: Das Ding bleibt unten, Hürde geschafft
Zweiter Schritt: Ein brennendes Teelicht wird mittels umgedrehten Glas auf den Boden der Wanne gedrückt.
Problem: Wieder der Auftrieb – da aber ein Stein am Glas etwas komisch aussah, wurde kurzerhand ein gläserner Aschenbecher aufgetrieben, der schwer genug war, um das Glas mit seinem Gewicht am Boden zu drücken
Dritter Schritt – das „Shooting“. Mittels Unterwasserkamera die Flamme unter Wasser fotografieren, bevor sie ausgeht – und da gings dann los…
1. Problem: Unter Wasser kann man schwer fokusieren, das Display ist nicht einsehbar. Lösung: „Blind“ fokusieren und Gorillapod so einstellen, dass der AF der Kamera immer richtig trifft – nach ein paar Versuchen war das erledigt!
2. Problem: Die Flamme hält gerade mal 3 Sekunden durch, dann ist die Luft weg. Lösung: Die Kamera auf Intervalltimer stellen und bereits vor dem Versenken fotografieren lassen.
3. Problem: Jetzt haben wir zwar ein scharfes Bild mit einer Flamme unter Wasser – nur sieht man das dem Foto nicht an – es ist schlichtweg nicht erkennbar, dass wir uns unter Wasser befinden, das Foto könnt genau so gut im Trockenen aufgenommen worden sein. Lösung: Erster Ansatz: Grün gefärbtes Schaumbad reinleeren – brachte aber nichts, da sich die Flüssigkeit am Boden ansetzte, statt frei herumzuschweben. Zweiter Ansatz: „Entleeren“ des Duschkopfs, sodass sich nur mehr Luft darin befindet, diesen dann vor die Kamera platzieren (mit Stein beschweren) und beim Fotografieren dann „sprudeln“ lassen
Nach ca. 45 Minuten und etwa 200 Fotos war dann ein Ergebnis da. Wie ich schon sagte: Der Versuchaufbau ist spektakulärer als das Foto – aber seht selbst:
Das Expermient. Oben drauf der Aschenbecher, links und rechts die Luftblasen. In der Mitte das Feuer im Wasser.Coole Idee, durchschnittliches Ergebnis. Da hilft auch nicht die Dramatisierung durch Nachberarbeitung in vorhöllischem Rot 😉 |
Das Projektfoto
Da mir sonst nichts Gegensätzliches vor die Linse gelaufen ist und ich mit dem Ergebnis nicht zufrieden war, musste was anderes gefunden werden. Und wieder mal war es die Musik, die mich inspirierte. Der Aufbau ist wesentlich einfacher und das Ergebnis für mich akzeptabler als jenes vom Experiment. Gegensätzlicher gehts nicht mehr: Ein Album von der Metal-Band Stone Sour steht einem Album der Heiligenkreuzer Zisterziensermönche gegenüber.
Hier trifft gregorianischer Mönchsgesang auf metallisches Hardgerocke, die Ruhe auf den Sturm, der warme Sommernachtswind auf den Blizzard. Dieses Foto bringt kleine Kinder zum weinen. Würde man Lieder aus beiden Alben übereinander legen, würden Lautsprecher explodieren und die neu entstandene Melodie würde die Reiter der Apokalypse herbei rufen. Ladies and Gentlemen, ich darf voller Stolz präsentieren – das Foto der Gegensätze
Gegensätze, die die Hölle zufrieren lassen – Stone Sour vs. Heiligenkreuzer Zisterziensermönche |
… ok, auch nicht der Kracher, aber besser als gar kein Foto 😉
Hi Michael,
allen Respekt für die Umsetzung!! Die Idee und das Bild sind klasse. Ich kann mir vorstellen, wie schwer das blinde Fotografieren ist, aber auch wie dein Aufbau der Kamera aussah 🙂
Gruß
Michael
Blöd, wenn man zuerst schreibt und dann die Beschreibung liest. Sonst hätte ich gecheckt, welches dein eigentliches Beitragsbild ist. Ich finde das Kerzenbild trotzdem gut!
LG
Michael
Hi Michael!
Danke – ja, war ich wohl ein bisserl zu ausführlich mit der Beschreibung des „Experiments“… das hat wohl ein bisserl zur Verwirrung beigetragen *g*
lg Michael
Hallo Michael,
boah: was für ein Aufbau! Das liest sich schon gewaltig. Und ich finde das Kerzenbild auch gelungen.
Lg,
Werner
Wahnsinns Aufwand und eine echt tolle Beschreibung für ein Bild von 2 CD’s 😉
Ich hätte das Kerzenbild genommen, nach all der Mühe … und es ist, sorry, definitiv das bessere Bild.
LG, Jörg
Hi Jörg!
Danke 😉
Ich hab mich beim Kerzenbild halt gefragt: Wenn ich NUR (!) das Foto ansehe – ists klar, was es ausdrücken und darstellen soll? Die Antwort war ganz klar: Nein…
aber genau das passiert ja in Flickr – man sieht sich Fotos an – Beschreibungen in ausführlicher Form sind dort nicht üblich
aber erst dadurch weiß man was das alles soll und das ist halt leider das große Manko gewesen, was schlussendlich – neben der schlechteren Bildqualität an sich – ausschlaggebend war, dass ich es nicht genommen habe…
Anders beim CD-Foto, das erahnt man schon von vorn herein, dass die zwei Alben irgendwie gegensätzlich sind – man muss nicht mal die Songs kennen 😉
Aber auch hier muss man ganz klar sagen: es ist definitiv ein „Plan-B“-Foto mit all seinen Konsequenzen…
Aber mal schauen was nächste Woche so läuft – mit Wind kann ich glaub ich mehr anfangen 😀
lg Michael
Au ha…das ist ja mal ein hammerharter Versuch…toll dass du dich motivieren kannst soviel Energie und Zeit reinzustecken, um so ein Foto zu machen. Ich finde aber beide Ideen und Aufnahmen gut….
Also zuerst ich finde beide Ideen super, aber das Foto mit der Kerze im Wasser einfach spektakulär und das viel bessere Foto.
Gigantisch was du dir da angetan hast schon alleine deswegen hätte ich es genommen, aber es schaut auch echt super aus.
Das was du jetzt genommen hast ist auch toll und auch von der Idee her.
Lg,
Rewolve44